behçet hastalarının buluşma noktası
  DÜNYADAKİ BEHÇETLE İLGİLİ BİLGİLER
 
 
 






Differential-Diagnosen:









 

Lupus Erythematosus
Phospholipid-Antikörper-Syndrom
Morbus Behçet
Sarkoidose / Morbus Boeck
Polyarteritis nodosa
granulomatöse Angiitis
Sjögren's Syndrom
Lyme-Borrelliose

Jedes der vorherrschenden Merkmale der MS, speziell das der anatomischen Verstreutheit der Läsionen im ZNS, hat seine eigene differenzielle Diagnose.
Die multifokalen Schädigungen in Hirn und Rückenmark, die sich typischerweise innerhalb von Stunden oder Tagen zeigen, danach ganz oder teilweise wieder verschwinden innerhalb von Wochen oder Monaten, können bei einer ganzen Reihe von Krankheiten beobachtet werden.


Eine der gewöhnlichsten ist der Lupus systemicus erythematosus ("der rote Wolf"). Hautmanifestationen beim S.L.E
Schubförmige und sich zurückbildende Merkmale der Krankheit und deutliche neurologische Befunde können beim Lupus auftreten, aber die systemischen Krankheitszeichen von Fieber und Gewichtsverlust, sowie einer Beteiligung der Haut, der Gelenke und der Nieren schließen die Diagnose MS aus, es sei denn, eine zweite Krankheit liegt bei einem MS-Patienten vor.
Es gibt eine ganze Reihe neurologischer Merkmale des Lupus, die nicht typisch sind für eine Multiple Sklerose.
Die häufigsten Lupus-Manifestationen im ZNS sind neuropsychiatrische, wobei Demenz, Psychosen, affektive Störungen und Enzephalopathien auftreten können; allesamt ungewöhnlich bei MS.
Beteiligung des peripheren Nervensystems, ein weniger häufiges Merkmal des Lupus, kommt bei der MS fast nie vor. Trotz dieser klaren Differenzen können bei Patienten mit Sehnerven- und Rückenmarksentzündungen die Diagnosen unklar, und nicht adäquat durch Blut-, Liqor- und Serumsproben, sowie EPs und Kernspin unterschieden  werden. Glücklicherweise sind die typischen, pathologischen Veränderungen des Serums- und Blutbefundes sehr selten bei MS-Patienten.

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Das Phospholipid-Antikörper-Syndrom:

Patienten mit dem Phospholipid-Antikörper-Syndrom können auch multifokale Beschädigungen des zentralen Nervensystems aufweisen, resultierend aus Schlaganfällen, und auch die gewöhnlichen Symptome wie vaskuläre Kopfschmerzen, vorübergehende, attackenhafte Ischämien und andere Enzephalopathien.
Die Chance einer klinischen Verwechselung  ist geringer als beim systemischen Lupus, und die standardmäßigen Labortests bezüglich des Antikardiolipin-Antikörpers sind immer negativ bei der MS.

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Morbus 
Behçet:

Behçets Krankheit, 1930 erstmals beschrieben durch den türkischen Arzt Hulusi Behçet, ist eine seltene, idiopathische, entzündliche Krankheit aus der Gruppe der Kollagenosen. Sie betrifft diverse Organsysteme und weist einen rezidivierend-remittierenden Verlauf auf. Die Hautmanifestationen des M. Behçet sind in der Türkei besonders unter Männern häufig. Neuro-Behçet Die typischen Zeichen der Kranheit sind Ulzerationen ("Aphten") im Bereich der Mundschleimhaut und am Genital, sowie die typische Entzündung der Uvea (Gefäßhaut des Auges).
Das häufigste neurologische Symptom ist eine fokale Entzündung der Hirnhäute, mit der Tendenz, auch den Hirnstamm zu beteiligen. Neurologische Manifestationen schließen ein: Aseptische Meningitis, Schlaganfälle, ischämische Attacken, Thrombosen der Hirnvenen, epileptische Anfälle, Verwirrtheits-Zustände, Gesichtslähmungen, Lähmungen des Mundes / der Schlundmuskulatur, Lähmungen der Augenmuskeln, entzündliche Schädigung der Pyramidenbahn, Kleinhirn-Ataxie und Pseudo-Hirntumore. Starker Kopfschmerz, begleitet von Fieber, manchmal zusammen auftretend mit Anzeichen von Meningismus, begleiten oft einen Schub der Behçet'schen Krankheit. Die Differenzierung von der MS ist gewöhnlich kein großes Problem, weil alle die geschilderten Zeichen sich doch sehr deutlich von der Symptomatik der MS unterscheiden und sie meist auch den systemischen Manifestationen des Behçet folgen. Auch gibt es in den allermeisten Fällen eine typische Vorgeschichte bezüglich der Läsionen der Schleimhäute.
Die allergrößte Schwierigkeit bei der Stellung einer korrekten Diagnose ergibt sich bei Patienten mit Läsionen der Hirnnerven sowie des Rückenmarks, jedoch ohne die vorher aufgetretenen, typischen systemischen Zeichen der Krankheit.
Während Sehstörungen beim Behçet in erster Linie durch Uveitis veruracht werden, kann hingegen auch eine Retrobulbärneuritis auftreten. Die Elektrophorese des Liqor kann eine autochtone Produktion von IgG zeigen, und ebenso oligoklonale Banden, jedoch findet sich typischerweise ein drastisch erhöhter Marker in Bezug auf Proteingehalt und Zellzahl. Die steht im klaren Gegensatz zur MS.
MRT-Scans decken in der Regel Schädigungen durch Thrombosen und Infarkte auf, jedoch finden sich während akuter Schübe durchaus hyperintense, ödematische Signalveränderungen, gewöhnlich nicht größer als 5 mm im Durchmesser, verstreut oder zusammenhängend verteilt innerhalb des Marklagers des Großhirns.
Meist sind diese Schädigungen (in absteigender Häufigkeit) verteilt vorzufinden in den Hemisphären, im Hirnstamm, Im Thalamus und im Cortex. Auffallend unterschiedlich von der MS ist die Ansässigkeit der Läsionen, die meist nicht (wie bei MS) etwa gehäuft entlang der Ventrikel auftreten, sondern deutlich die basalen Ganglien betreffen.

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Polyarteritis nodosa:

Die P.N ist eine chronische, systemische Krankheit, gehäuft auftretend bei älteren Männern, als eine nekrotisierende Vaskulitis der kleinen und mittelgroßen Arterien. Sie manifestiert sich klinisch in Episoden, wobei Infarkte und Blutungen verschiedenster Organe auftreten, vornehmlich der Niere.
Die häufigste, neurolgische Komplikation betrifft das periphere Nervensystem durch Polyneuropathien und Mononeuritis multiplex. Wie auch immer, Lähmungen der Hirnnerven und ein Übergreifen der Krankheit auf das zentrale Nervensystem, welches meist Monate nach Auftreten der systemischen Zeichen geschieht, können vorkommen, meist in Form von Enzephalopathien, Krampfanfällen und andersweitigen, fokalen Defiziten.

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Primäre, granulomatöse Angiitis:

... ist eine sehr seltene Krankheit unbekannter Herkunft, die in erster Linie, aber nicht ausschließlich, das ZNS befällt. Die Diagnose dieser Krankheit sollte in erster Linie angedacht werden bei jungen Erwachsenen, deren hauptsächliche Störungen im Bereich der Verstandesfunktionen liegen: Verwirrtheit, Abnahme kognitiver Fähigkeiten, sowie Verlust der Sprache werden dabei beobachtet.
Eine Kernspintomographie des Gehirns zeigt oft Läsionsmuster, die bei Infarkten typisch sind; nichtsdestotrotz treten aber auch periventrikuläre Schäden der weißen Masse auf, die ganz an MS erinnern.
Es kann im Liqor eine mäßige Pleocytose beobachtet werden, jedoch kann das Nervenwasser auch vollkommen normal sein, oder auch die für MS typischen oligoklonalen Fraktionen aufweisen. Die Diagnoe einer Primären granulomatösen Angiitis benötigt eine Angiographie des Hirns und in einigen Fällen sogar eine Biopsie von Hirngewebe.

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Sjögren's Syndrom:

Dr.Sjögren Das S-S ist eine eher häufige rheumatoide Erkrankung, charakterisiert durch das Auftreten von mindestens zwei Zeichen aus der Triade von 1. Trockenheit des Mundes, 2. Bindehaut- und Hornhautentzündung und 3. einer begleitenden, kollagenösen Erkrankung. Patienten, die unter dem primären Sjögren-Syndrom leiden, wurden in vereinzelten Fällen mit den Zeichen und den Befunden der Multiplen Sklerose beschrieben (Nachweis durch MRT, evozierte Potenziale, Liqor-Analyse). Das zeitliche Hauptauftreten des Sjögren-Syndroms liegt in der fünften und sechsten Lebensdekade, und die gewöhnlichsten, neurologischen Komlikationen sind neuromuskuläre Störungen und Schäden der Hirnnerven.
Ein Sjögren-Syndrom, das eine MS vortäuscht, dürfte als eher selten angesehen werden, aber es sollte bedacht werden bei älteren Patienten, die auch rheumatische Störungen beklagen, vornehmlich abnorme Mundtrockenheit, Trockenheit der übrigen Schleimhäute sowie Keratokonjunktivitis. Die typischen Sjögren-Serums-Antikörper helfen aber dabei, dieses Krankheitsbild von der eigentlichen MS abzugrenzen.

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Sarkoidose:

Hierzulande auch als "Morbus Boeck" bekannt, ist eine entzündliche Autoimmunkrankheit unbekannter Herkunft, charakterisiert durch das Auftreten von Epithelszellen-Granulomen in verschiedenen Organen. Obwohl die Krankheit in erster Linie die Lungen befällt, treten neurologische Manifestaionen bei etwa 5% der Sarkoidose-Kranken auf. Von diesen 5% haben aber wiederum nur die Hälfte auch neurologische Zeichen. Diese Symptome sind höchst veränderlich: Hirnnervenschäden, aseptische Meningitis, Hydrozephalus, Dysfunktion des Thalamus, cerebrale und spinale Riesenläsionen, Gefäßentzündungen, Krampfanfälle, diffuse Enzephalopathie, Entzündungen peripherer Nerven und diverse sekundäre Krankheit der Muskulatur.
Die Mehrzahl dieser Krankheitszeichen läßt nicht an MS denken, obwohl es Patienten im typischen Alter gibt, die sich klinisch mit schubförmigen Entzündungen der Hirnnerven, des Rückenmarks oder des Hirnstammes zeigen, was eine demyelinisierende Krankheit vermuten läßt. Der Sehnerv kann von der Sarkoidose betroffen sein, mit Neuro-Sarkoidose schleichendem Niedergang der Sehkraft und Befunden, die auch eine Optikusneuritis vermuten lassen. Bei anderen Patienten ist manchmal ausschließlich das Rückenmark befallen, mit einer schleichenden oder chronischen Myelopathie, die gegebenenfalls spontanen Exazerbationen und Remissionen folgen kann. Paraklinische Studien sind von Nutzen, aber auch dort kann es wiederum gehörige Überlappung mit anderen Krankheitsbildern geben. Bei Sarkoidose-Patienten mit typischen Veränderungen des Liqors, einer dortigen Protein-Erhöhung von über 100 mg / dl, Pleozytose über 30, sowie Veränderungen im Zuckerspiegel, kann eine MS ausgeschlossen werden.
Unglücklicherweise können sich aber die Nervenwasser-Proben bei MS und Neuro-Sarkoidose oft aufs Haar gleichen: Nur milde Erhöhung der Zellzahl, kaum erhöhtes Protein, intrathekal gebildetes IgG in oligoklonalen Banden. Visuelle und akustisch evozierte Potenziale sind von geringem Nutzen bei der Diagnose, da sie bei etwa 30 Prozent der Sarkoidose-Patienten abnorm sind, auch wenn diese in jener Hinsicht keinerlei Problem verspüren. Wenn MRT-Scans eine Beteiligung der Hirnhäute, des Hypothalamus, sowie abnorm große, Gadolinium anreichernde Herdformationen zeigen, ist die Diagnose der Sakoidose strengstens angezeigt. Wiederum ist wenig hilfreich, daß auch bei der Sarkoidose durchaus die Kernspin-Scans nicht sicher von MS-Befunden zu unterscheiden sind: Periventrikuläre, oder im Marklager anderwie vertreut auftretende Läsionen, die völlig ununterscheidbar sind von der MS. Dasselbe gilt für das MRT des Rückenmarks. Das Angiotensin-Konvertase-Enzym ist bei mehr als 50 Prozent der Sarkoidose-Patineten im Liqor erhöht, kann aber auch bei einer kleinen Gruppe von MS-Patienten, bei gewissen Lungenkrankheiten und auch bei Neoplasemen des zentralen Nervensystems (Krebsen), sowie bei Infektionskrankheiten des Gehirns  beobachtet werden.
Das Zusammenfallen von verstreuter Kontrastmittelanreicherung in den Lungen und ACE-Erhöhung im Liqor und Serum ist bei etwas 83 bis 98 Prozent der Patienten vorzufinden und läßt sicher auf Sarkoidose schließen. Auch kann eine Biopsie von Nutzen sein, um das Auftreten von Epithelszellen-Granulomen sicherzustellen.

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Lyme-Krankheit (Borrelliose)

Lyme's Disease wird verursacht durch die Zecken-übertragene Spirochäte Borrellia Burgdorferi. Neurologische Komplikationen dieser Infektionskrankheit sind sehr gewöhnlich: Ein weites Spektrum von neurologischen Ausfällen wurde schon berichtet, wobei die allertypischsten Zeichen folgende sind: Septische Meningitis, Hirnnervenentzündungen und Nervenwurzelentzündungen. In seltenen Fällen entwickelt sich eine weitere Palette von Abnormalitäten des zentralen Nervensystems, einschließlich spastischer Para- oder Tetraparese, sowie Kleinhirnataxie. In noch ungewöhnlicheren Fällen treten diese Manifestationen auf, ohne, daß ein begleitendes oder vorhergegangenes Erythema migrans ("Wanderröte") aufgetreten ist.
Bei diesen Patienten, zusammen mit jenen, die ein unübersehbares Spektrum von möglichen Hirnnervenbeschwerden beklagen, stellt sich ein Dilemma ein: Nervenwasserprobem bei Patienten mit Symptomen des Hirnmarks zeigen in aller Regel eine deutliche bis massive Erhöhung der Zellanzahl, eine mäßige Erhöhung des Eiweißgehaltes und einen normalen Zuckerspiegel. Bei Pateinten aber, die wohl eine eher chronische Borelliose in sich tragen, kann eine Erhöhung im intrathekalen Immunoglobulin vorliegen, oder können sogar oligoklonale Banden nachweisbar sein. Während das typische, zu erwartende MRT-Bild den Nachweis von Läsionen bringen sollte, die auf vaskuläre Schädigungen zurückgehen, können manche Scans lediglich Signalveränderungen der periventrikulären Masse zeigen, die wiederum genauso schwer von MS zu scheiden sind, wie einge der MRT-Bilder des Lupus oder der Sarkoidose.
Gewöhnlicherweise sind aber die Anti-Borrellia-Burgdorferi-Antikörper selten nachzuweisen bei Patinten mit MS. Die Diagnose der Lyme-Borrelliose sollte in erster Linie bie Patienten in Erwägung gezogen werden, die aus Regionen stammen, in denen die relevante Zecke heimisch und die Krankheit endemisch ist.


Morbus Behçet

Der Morbus Behçet ist eine Gefäßentzündung (= Vaskulitis) in zahlreichen Organen, deren Ursache noch weitestgehend unbekannt ist. Die Erkrankung ist in den Ländern entlang der ehemaligen Seidenstraße (vom Mittelmeer über die Türkei bis nach Japan) am häufigsten, kommt jedoch weltweit in unterschiedlicher Häufigkeit vor (Abb.). Die Häufigkeit in der Türkei wird mit ca. 15 – 300 / 100.000 Einwohner (je nach Region) angegeben, in Deutschland schätzt man die Häufigkeit auf etwa 0.6 Fälle auf 100 000 Einwohner. Diese Zahl ist aber möglicher Weise zu gering geschätzt, da der M. Behçet besonders bei Deutschen viel zu spät, wenn überhaupt, diagnostiziert wird (1).


Abbildung 1: Seidenstraße (aus: Drege, Marco Polo et la route de soie, Decouvertes Gallimard 1989)


Der Morbus Behçet ist vornehmlich eine Erkrankung des jungen Erwachsenen, allerdings können auch Kinder und seltener ältere Menschen jenseits des 65. Lebensjahres erkranken. Männer sind in den meisten Ländern häufiger (und oft auch mit schwereren Organbeteiligungen) betroffen, als Frauen. Ein familiär gehäuftes Auftreten der Erkrankung kann vorkommen, ist jedoch eher selten.

In der Pathogenese (ursächlichen Entstehung) des M. Behçet spielen genetische Faktoren eine große Rolle. So ist bei etwa 70 % aller Patienten (unabhängig von der Herkunft) das HLA (humane Leukozyten (=weiße Blutkörperchen)) Antigen B-51 nachweisbar, und man geht davon aus, dass dieses zusammen mit bestimmten Infektionen und anderen, noch unbekannten (zum Beispiel Umwelt- oder weiteren genetischen Faktoren) zur Krankheitsentstehung beiträgt (2).


Abbildung 2: Hulusi Behçet, Benediktos Adamantiades, Hippokrates

Die Erkrankung ist nach demjenigen benannt, der sie zuerst beschrieben hat: Prof. Hulusi Behçet, einem türkischen Dermatologen (Hautarzt) (Abbildung 2), der erstmals die Kombination aus Augenentzündung, Hautveränderungen und oralen Aphthen (Blässchen/Geschwüre im Mund) als eigenständiges Krankheitsbild auffasste und 1937 in der Deutschen Dermatologischen Wochenschrift beschrieb (3). Allerdings wurde, zumindest in Teilen und ohne als eigenständige Krankheit aufgefasst zu werden, das Krankheitsbild schon bereits viel früher in der Literatur beschrieben. Die erste Beschreibung der Krankheitssymptome findet sich wahrscheinlich bereits bei Hippokrates von Kos (460-377 vor Christus). Viele griechische Ärzte bezeichnen die Erkrankung mit dem äußerst langen Namen „Morbus Adamantiades-Behçet“, da (unter vielen anderen) der griechische Ophthalmologe (Augenarzt) Benediktos Adamantiades Symptome der Erkrankung (im Jahre 1930) beschrieb (Abb. 2) (4). Die verschiedenen Ärzte, die im Laufe der Zeit die Symptome eines M. Behçet beschrieben, ohne sie als eigenständiges Krankheitsbild aufzufassen, sind in den Arbeiten von Dilsen 1996 (5) und später von Zouboulis und Keitel (2002) (6) sehr gut zusammengefasst (Tabelle 1).


Tabelle 1: Beschreibungen von Symptomen des M. Behçet vor der Publikation von H. Behçet und . Adamantiades (aus: Keitel und Zouboulis 2002)

Da beim M. Behçet eine generalisierte (systemische) Gefäßentzündung vorliegt, können prinzipiell alle (mit Gefäßen versorgte) Organsysteme des Körpers betroffen werden. Allerdings lassen sich häufige von weniger häufigen Organbeteiligungen unterscheiden. Hauptmerkmal der Erkrankung ist die Bildung von Geschwüren im Mund (=orale Aphthen, ABB), an der praktisch alle Patienten leiden. Das sind häufig wiederkehrende, schmerzhafte offene Stellen im Mund, z.B. auf der Innenseite der Lippen und Wangen, aber auch auf und unter der Zunge und im Rachen. Das ungewöhnliche ist, dass diese offenen Stellen, die auch im Rahmen von Infekten oder Allergien bei sonst gesunden Menschen auftreten können, extrem langsam abheilen und relativ groß werden (bis 1 cm und größer), und zum Teil so tief sind, dass sie Narben hinterlassen (Abb. 3).


Abbildung 3: orale Aphthe

Ähnliche Veränderungen finden sich häufig (60-80%) auch im Genitalbereich (bei Männern an Hoden und Penis, bei Frauen an Schamlippen und Scheide (= genitale Aphthen).

Das dritthäufigste Symptom sind Hautveränderungen, die äußerst unterschiedlich aussehen können. Dabei am häufigsten sind die sogenannten „Papulopusteln“, akne-ähnliche Veränderungen, die aber an für Akne untypischen Stellen (also ausserhalb von Gesicht, Brust und Rücken) und in einem für Akne untypischen Alter (außerhalb der Pubertät) auftreten. Der Inhalt dieser eitrig aussehenden Pusteln ist steril (er enthält keine krankheitserregenden Keime). Oft bilden sich derartige Papulopusteln nach mechanischen Reizen (das nennt man dann „Pathergie-Phänomen“, das ist bei ca. 30% aller Patienten positiv und wird oft gezielt mit einem Nadelstich in die Unterarm-Innenseite überprüft). Ausserdem kommt relativ häufig ein sogenanntes Erythema nodosum vor, hierbei handelt es sich um gerötete, verhärtete, überwärmte Hautareale, die äußerst druckschmerzhaft sind. Das Erythema nodosum beim M. Behçet tritt zumeist an den unteren Extremitäten (Beine) auf und ist meist multipel (das heisst, es treten viele Herde gleichzeitig auf) (Abb. 5). Es kommen, wenn auch seltener, beim M. Behçet allerdings auch vaskulitische Ulzerationen (Geschwüre), die man dann „leukozytoklastische Vaskulitis“ nennt, ebenfalls vor allem an den Beinen vor (ABB). Auch andere, unspezifischere Hauterscheinungen sind beschrieben. In jedem Fall sollte dann eine Hautbiopsie (Entnahme einer kleinen Hautprobe zur mikroskopischen Untersuchung) entnommen werden, dort findet sich dann die erwähnte „leukozytoklastische Vaskulitis“.


Abbildung 4: Papulopustel


Abbildung 5: Erythema nodosum

Relativ häufig (ca. 70% aller Patienten) ist auch eine Gelenkbeteiligung in Form einer Oligoarthritis (Oligo heisst, es sind maximal 5 Gelenke betroffen), die meist die Füße oder Knie betrifft und im Röntgenbild keine Veränderungen hinterlässt (nicht-erosiv).

Ebenfalls häufig ist die Augenbeteiligung (bis zu 70% aller Patienten), die durchschnittlich 5 Jahre nach den ersten Symptomen (das sind meist die oralen Aphthen) auftritt. Eine genaue Beschreibung der Augenbeteiligung finden Sie auf der Homepage der Universitäts-Augenklinik, mit der wir im Rahmen des Interdisziplinären Schwerpunktes Rheumatologie und Autoimmunerkrankungen (INDIRA) eng zusammen arbeiten (Abb. 6).

Universitäts-Augenklinik Tübingen

Abbildung 6: retinale Vaskulitis mit retinalen Einblutunen und Gefäßverschlüssen, Papillenödem

Schließlich gibt es Gefäßbeteiligungen in Form von Thrombophlebitiden, das sind oberflächliche Venenentzündungen, die sich als druckschmerzhafter, tastbarer Strang äußern, Thrombosen (auch Lungenembolien) und arteriellen Gefäßverschlüssen sowie Aneurysmen. Ein Aneurysma ist eine Gefäßaussackung, die sich aufgrund der Entzündung und daraus folgenden Schädigung der Gefäßwand ausbildet (Abb. 7). Aneurysmen kommen bevorzugt an Beingefäßen oder Lungengefäßen vor. Das größte Problem ist hierbei die Blutung, wenn das Aneurysma, das eine sehr schwache Wand hat, reißt („Ruptur“).


Abbildung 7: Aneurysma der Arteria Poplitea

Weitere, seltenere Symptome des Morbus Behçet sind: eine gastrointestinale Beteiligung mit aphthösen Ulzerationen ähnlich wie bei M. Crohn; eine neurologische Beteiligung vor allem mit Zeichen einer (sterilen) Hirnhautentzündung (Meningitis) und verschiedenen durch arterielle und venöse Gefäßverschlüsse bedingten Durchblutungsstörungen mit den Symptomen eines Schlaganfalls; Nebenhodenentzündungen (Epididymitis); und extrem selten Herzbeteiligung (Herzinfarkte) und Nierenbeteiligung (Nierenentzündung = Glomerulonephritis). Diese Symptome treten bei maximal 10 % der Patienten meist im späteren Verlauf der Erkrankung auf.


Abbildung 8: Hirnstammenzephalitis/Vaskulitis


Was kommt bei der Untersuchung auf Sie als Patient zu?

Im allgemeinen werden neben einer gründlichen Anamnese (Befragung), um alle Symptome der Erkrankung, Komplikationen und Begleiterkrankungen zu erfassen, eine gründliche körperliche Untersuchung und eine Vorstellung in der Haut- und Augenklinik, ggf. (bei entsprechenden Symptomen) auch in der Neurologischen Klinik veranlasst. Dies gelingt im allgemeinen an einem Tag. In Zukunft wird es im Rahmen des Interdisziplinären Schwerpunktes möglich sein, diese Untersuchungen auf einen Ort zu konzentrieren.


Abb. 9a und 9b: Pathergie Test – Durchführung, Ergebnis

Zusätzlich erfolgt, wenn Sie noch keine Behandlung für den M. Behçet erhalten, ein Pathergietest. Dieser läuft folgender Maßen ab: (Abb. 9a und b) Es wird mit einer gelben (20 G) Kanüle an der Innenseite des Unterarms eingestochen, einmal mit und einmal ohne Injektion von 1ml Kochsalz in die Haut. Nach 48 Stunden wird das Ergebnis abgelesen: bildet sich eine Papulopustel, ist der Test positiv, wenn nicht, ist er negativ.
Außerdem werden zum Ausschluss von Organbeteiligungen und anderen Erkrankungen, die unter Umständen die Symptome eines M. Behçet imitieren können, noch apparative Untersuchungen durchgeführt (Röntgenaufnahmen der Lunge und betroffener Gelenke, Abdomensonographie, Echokardiographie).
Schließlich erfolgt eine umfangreiche Blutentnahme, die neben den üblichen Werten (Blutbild, Leber- und Nierenwerte, Entzündungswerte) auch Infektionsserologien, die sogenannte „Rheumaserologie“ und eine immungenetische Untersuchung (HLA-Typisierung, um festzustellen, ob HLA-B51 positiv ist) durchgeführt.
Da in unserem Zentrum regelmäßig immunologische Untersuchungen zur Entstehung des M. Behçet durchgeführt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie gebeten werden, eine Extra-Blutprobe für entsprechende Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Hierfür ist kein gesonderter Einstich erforderlich, und die erworbenen Daten werden anonym weiter verarbeitet. In diesem Falle werden Sie in schriftlicher Form einen Aufklärungsbogen über die geplanten Untersuchungen und die erforderliche Menge Blutes erhalten und anschließend um Ihr schriftliches Einverständnis gebeten. Diese Untersuchungen und Aufklärungen sind jeweils mit der hiesigen Ethik-Kommission abgestimmt. Sie können jederzeit Fragen zu den geplanten Untersuchungen stellen und auch die Ergebnisse erfahren.


Wie sieht die Therapie der Erkrankung aus?

Die Behandlung des M. Behçet richtet sich nach der Schwere der vorhandenen Organbeteiligungen. Liegt ein ausschließlicher Befall von Haut- und Schleimhäuten vor, reicht meist eine Behandlung mit niedrig dosiertem Cortison und Colchicin.

Bei schwereren Verläufen mit Beteiligung der Gelenke, ausgeprägterer Vaskulitis der Haut, Thrombosen, oder leichteren Formen der Augen oder Magen-Darm Beteiligung kommt in erster Linie Azathioprin in Kombination mit Cortison zum Einsatz, alternativ zum Azathioprin wird oft gerade bei der Augenbeteiligung Cyclosporin A (CSA) eingesetzt.

Bei schweren Verläufen vor allem am Auge ist Interferon-alpha 2a sehr gut wirksam. Hier hat vor allem die Tübinger Arbeitsgruppe gute Ergebnisse erzielt7-10.

Bei therapierefraktären Verläufen, das heißt, wenn die oben genannten Behandlungen nicht ausreichend wirken, kommen in letzter Zeit zunehmend die Tumor-Nekrose-Faktor-Antagonisten zum Einsatz, alternativ Zytostatika wie Cyclophosphamid und Chlorambucil. Letztere werden als erste Behandlung zusammen mit hochdosiertem Cortison bei der Beteiligung des Zentralen Nervensystems eingesetzt.

In Einzelfällen wurde erfolgreich eine autologe Blut-Stammzelltransplantation durchgeführt.



Seite für den Arzt:

Die Diagnose des M. Behçet wird nach den Dilsen oder Mason und Barnes Kriterien, besser noch nach dem Klassifikationsbaum nach Davachi gestellt:


Abbildung: Klassifikationsbaum nach Davachi

Kritikpunkt: Patienten mit oralen Aphthen müssen nach diesem Schema genitale Aphthen oder ein positives Pathergie-Phänomen haben, welches in unseren Breiten sehr selten ist, um die Diagnose eines M. Behçet gestellt zu bekommen, selbst wenn sie typische Hauteffloreszenzen haben. Dieser Baum muss sicher den westeuropäischen Gegebenheiten besser angepasst werden.



Dilsen - Kriterien (11)
Mason und Barnes Kriterien (12)
O`Duffy - Kriterien (13)
Japan - Kriterien (14)

Positiver Pathergie-Test (spezifisch)


HAUPTKRITERIEN(MAJOR)


HAUPTSYMPTOME(MAJOR)


HAUPTKRITERIEN(MAJOR)



HAUPTKRITERIEN

Rezidivierende orale Ulzerationen

Genitale Ulzerationen

Auge (anterior oder posterior)

Haut (Erythema nodosum oder andere Manifestation)

Thrombophlebitis (oberflächlich oder tief)
Orale Ulzerationen

Genitale Ulzerationen

Augenläsionen Uveitis + Hypopion Cornealulzeration Retrobulbärneuritis

Hautläsionen
Pusteln
Ulzerationen
Erythema nodosum
Erythema multiforme
Aphthöse Stomatitis

Genitale Ulzera

Uveitis

Dermale Vaskulitis

Arthritis
Rekurrierende orale Ulzera

Hautläsionen

Uveitis oder Retinitis

Genitale Ulzera

NEBENKRITERIEN
NEBENKRITERIEN
(MINOR)
NEBENSYMPTOME(MINOR)
NEBENKRITERIEN(MINOR)

Klinisch:

Periphere Arthritis
Neuropsychiatrisch
Gastrointestinal
Pleuropulmonal
Arteriell
Orchiepididymitis

Andere:

Anamnestisch: Hauthypersensibilität
Positive Familienanamnese


Gastrointestinale Läsionen
Thrombophlebitis
Kardiovaskuläre Läsionen
ZNS Läsionen
Familienanamnese


Zentrales Nervensystem

Colitis

Phlebitis

Arteriitis der großen Gefäße


Arthritis

Gastrointestinale Symptome

Epididymitis

Vaskuläre Symptome

Neuropsychiatrische Symptome

DIAGNOSE
DIAGNOSE
DIAGNOSE
TYPEN

Definitiv:

Pathergie (+),
1 Haupt- oder Nebenkriterium

Pathergie (+)(-),
2 Hauptkriterien oder 1 Haupt- und
1 Nebenkriterium

3 Haupt- oder
2 Haupt- und 2 Nebenkriterien

Inkomplett:

Pathergie (+/-), 1 Haupt- oder 1 Nebenkriterium




3 Hauptkriterien oder
2 Haupt- und 2 Nebenkriterien




Orale oder genitale Ulzera

PLUS

2 andere Major Symptome
Komplett:
4 Major Kriterien

Inkomplett:
3 Major Kriterien oder Uveitis plus 1 Major Kriterium

Suspekt:
2 Major Kriterien

Möglich:
1 Major Kriterium


Tabelle 2: verschiedene Diagnosekriterien

Die Kriterien der Internationalen Studiengruppe dienen der Klassifikation, nicht der Diagnose der Erkrankung und sollen die Vergleichbarkeit der Patienten in Studien verbessern (Tabelle 3).

Rekurrierende orale Aphthose
Kleine oder große aphthöse oder herpetiforme Ulzerationen, die mindestens dreimal in einer 12monatigen Periode wiederkehren

ZUSÄTZLICH 2 der folgenden Manifestationen


Rekurrierende genitale Läsionen
Aphthöse Ulzerationen oder Vernarbungen

Augenläsionen
Uveitis anterior, Uveitis posterior oder Zellen im Glaskörper bei der Spaltlampenuntersuchung, oder retinale Vaskulitis, beobachtet von einem Ophthalmologen

Hautläsionen
Erythema nodosum, Pseudofollikulitis, oder papulopustulöse Läsionen oder akneiforme Knötchen bei postadoleszenten Patienten ohne Steroidtherapie

Positiver Pathergie-Test
Intrakutaner Nadelstich mit einer 21 G Kanüle am Unterarm (Innenseite) abgelesen durch einen Arzt nach 24-48 Stunden


Tabelle 3: ISG Kriterien


Welche Studien laufen zur Zeit zum Thema Morbus Behçet in Tübingen?

Wir führen zum einen immunologische Untersuchungen zur Pathogenese und den Auswirkungen verschiedener Therapien auf das Immunsystem durch (Defensine, Lymphozyten-Subpopulationen, Zyto- und Chemokine). Ausserdem werden Untersuchungen zu verschiedenen Zytokin- und Chemokin-Polymorphismen durchgeführt. In Kooperation mit der Sektion für Immunhämatologie werden funktionelle Untersuchungen zur HLA-Expression und Antigenpräsentation durchgeführt.

Von Tübingen aus wird die nationale Multizenter-Studie INCYTOB geleitet (Interferon-alpha2a versus CSA bei okulärem M. Behçet). Die teilnehmenden Zentren inklusive der zuständigen Ansprechpartner, in denen jeweils Ophthalmologie und Innere Medizin/Rheumatologie miteinander kooperieren, finden Sie in der nachstehenden Liste bzw. auf der Übersichtskarte.


Abbildung 10: Zentren der INCYTOB Studie



Weitere Informationen erhalten Sie beim Anklicken des Flyers. (Patientenvorstellung zwecks Studieneinschluss oder
Einholung einer zweiten Meinung)


ZENTRUM 1 - Tübingen
Prof. Manfred Zierhut
Prof. Nicole Stübiger
OA Dr. Cristoph Deuter




Prof. Dr. Ina Kötter
PD. Dr. Ilhan Günaydin
Dipl. biol. Theodoros Xenitidis
University Hospital Tuebingen (UKT)
Department of Ophthalmology I
Schleichstraße 12 - 16, 72076 Tübingen
Manfred.zierhut@med.uni-tuebingen.de
nicole.stuebiger@med.uni-tuebingen.de
Christoph.deuter@med.uni-tuebingen.de

Department of Internal Medicine II
Otfried-Müller-Straße 10, 72076 Tübingen
Ina.koetter@med.uni-tuebingen.de
Ilhan.guenaydin@med.uni-tuebingen.de
Theodoros.Xenitidis@med.uni-tuebingen.de
ZENTRUM 2 - Heidelberg
Prof. Dr. H. E. Völcker
Friederike Mackensen



Prof. Martin Lorenz
Dr. med. Regina Max (Ansprechpartnerin) University Hospital Heidelberg
Department of Ophthalmology
Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
h.e._voelcker@med.uni-heidelberg.de
friederike.mackensen@uveitiszentrum.de
Department of Internal Medicine IV
Haematology/Rheumatology
Im Neuenheimer Feld 350, 69120 Heidelberg
hannes.lorenz@med.uni-heidelberg.de
regina.max@med.uni-heidelberg.de

ZENTRUM 3 - Freiburg
Dr. Thomas Ness
Prof. Dr. Thomas Reinhard



Prof. H.H. Peter
Dr. med. Bettina Bannert University Hospital Freiburg
Department of Ophthalmology
Kilianstraße 5, 79106 Freiburg
ness@aug.ukl.uni-freiburg.de
reinhard@ukl.uni-freiburg.de

Department of Internal Medicine/Clinical Immunology/Rheumatology
Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg
hans-hartmut.peter@uniklinik-freiburg.de
bettina.bannert@uniklinik-freiburg.de
ZENTRUM 4 - Essen
University Hospital Essen
Teilnahme beendet

ZENTRUM 5 - Göttingen
Prof. Dr. Dr. Jörgen Petersen
Dr. Wiebke Horn


Prof. G.H. Müller
Dr. S. Blaschke
University Hospital Göttingen
Department of Ophthalmology
Robert-KoRobert-Koch Straße 40 , 37075 Göttingen
augenklinik@med.uni-goettingen.de
wiebke.horn@web.de

Department of Internal Medicine (Nephrology and Rheumatology)
Robert-Koch Str. 40, 37075 Göttingen
gmueller@med.uni-goettingen.de
sblasch@gwdg.de


ZENTRUM 6 - Dresden
University Hospital Dresden
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 7a - Berlin
Prof. Uwe Pleyer
Prof. Dr. Christian Hartmann



Prof. Gerd-Rüdiger Burmester
Dr. med. E. Feist
Dr. Jacqueline Detert
University Hospital Berlin (Charite and Benjamin Franklin)
Campus Charite, Department of Ophthalmology
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
Uwe.pleyer@charite.de
Christian.hartmann@charite.de

Department of Internal Medicine/Rheumatology,
Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin
Gerd.burmester@charite.de
eugen.feist@charite.de
jacqueline.detert@charite.de



ZENTRUM 7b - Berlin
Campus Benjamin Franklin
Teilnahme beendet - Patienten werden in Dessau weiterbetreut

ZENTRUM 8 - Erlangen
Prof. Dr. Friedrich E. Kruse
PD Dr. med. Antonio Bargua


Prof. Bernhard Manger
Dr. med. Monika Ronneberger University Hospital Erlangen
Department of Ophthalmology
Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen
kruse@augen.imed.uni-erlangen.de
antonio.bergua@uk-erlangen.de

Department of Internal Medicine/Clinical Imunology/Rheumatology
Medizin. Klinik III der Universitätsklinik Erlangen
Krankenhausstr. 12, 90154 Erlangen
Bernhard.manger@med3.imed.uni-erlangen.de
monika.ronneberger@uk-erlangen.de

ZENTRUM 9 - Münster
Prof. Dr. med. Arnd Heiligenhaus
Dr. Carsten Heinz

Dr. med. Martin Baumgärtel
Augenabteilung am St. Franziskus-Hospital
Hohenzollernring 72, 48145 Münster
Arnd.heiligenhaus@uveitis-zentrum.de
carsten.heinz@uveitis-zentrum.de

St. Franziskus Hospital, Innere Medizin I
martin.baumgaertel@sfh-muenster.de
ZENTRUM 10 - Hamburg
University Hospital Hamburg / Eppendorf
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 11 - Frankfurt am Main
University Hospital Frankfurt am Main
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 12 - Chemnitz


Department of Ophtalmology Chemnitz
Teilnahme beendet
ZENTRUM 13 - Dessau
Prof. Dr. C. Zouboulis
Dipl. med. Andreas Altenburg



Dr. med. Lothar Krause (Chefarzt)

OA Dr. Hans-Jürgen Kuhn


Department of dermatology and immunology
Hautklinik Städtisches Klinikum Dessau
Auenweg 38, 06847 Dessau
christos.zouboulis@klinikum-dessau.de
andreas.altenburg@klinikum-dessau.de

Department of ophtalmology
Auenweg 38, 06847 Dessau
Kitty.Thiemicke@klinikum-dessau.de (Sekretärin)
hj.kuhn@klinikum-dessau.de
augenklinik@klinikum-dessau.de
ZENTRUM 15 - Düsseldorf
University Hospital Düsseldorf
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 16 - Giessen / Marburg
University Hospital Giessen / Marburg & Kerckhoff Klinik Bad Nauheim
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 17 - Halle
University Hospital Halle
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 20 - Kiel
University Hospital Kiel
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 23 - Mainz
University Hospital Mainz
Teilnahme zurückgezogen

ZENTRUM 24 - München
University Hospital München
Teilnahme vereinbart

ZENTRUM 27 - Berlin
Berlin Schlosspark-Klinik
Teilnahme vereinbart



Die Ein- und Ausschlusskriterien sowie die beiden Therapie-Arme gestalten sich folgender Maßen:

Studientitel INCYTOB : Interferon-α 2a versus cyclosporin A in der Behandlung des schweren okulären M. Behcet
Studiendesign Multizentrisch, national, kontrolliert, prospektiv, randomisiert, einfach verblindet, Phase III
Anzahl der Zentren: 9 (national, multizentrisch)
Geplante Patientenzahl 60 bis 100
Studiendauer Dauer der Studie: 24 Monate (inklusive Nachbeobachtung)
Ziel der Studie: Evaluation der Effektivität von IFN-α2a im Vergleich zu CSA als Standard bei schwerem okulärem M. Behcet
Primäre Zielkriterien: Krankheits-Aktivitäts-Scores: Uveitis Scoring System
Sekundäre Zielkriterien: Laborwerte für Entzündungsaktivität (BSG, CRP, Zytokine)
SF-36, Lebensqualität, ERG, OCT, Fluoreszenzangiographie, BD activity form, Aphthen Score, Visus (Snellen Charts)
Einschluss-Kriterien: International Study Group Kriterien für M. Behcet erfüllt
Alter > 18, < 75 years
Aktive Erkrankung definiert als
Positiver uveitis score (Zeichen der aktiven Uveitis)
BD Activity score > 4
CRP > 2mg/dl oder BSG > 20 mm/h
Frauen: effektive Kontrazeption oder Menopause
Ausschlusskriterien: # Vorbehandlung mit IFN-α oder CSA
# Akute oder chronische entzündlicher Gelenkerkrankung in der Vorgeschichte, Autoimmunerkrankungen wie Vaskulitiden, Kollagenose, seronegative Spondyloarthropathien, RA, Psoriasis-Arthritis, reaktive Arthritis, JIA, PAN, M. Wegener etc..
# Schwere psychische Erkrankung in der Vorgeschichte (z.B. Depression, Psychose)
# Akutes Trauma
# Hepatitis B/C – Seropositivität
# Andere aktive medizinische Konditionen wie chronisch entzündliche Darmerkankungen, hämorrhagische Diathese, schwerer instabiler Diabetes, Nephritis (positives Urinsediment)
# Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin > 1.5 mg/dl)
# Hypertonie trotz adäquater Medikation
# Aktive peptische Ulzera (ventrikuli/duodeni)
# Interstitielle Lungenerkrankung
# Organtransplantation
# Herzinsuffizienz > NYHA III
# Terminale Erkrankung
# Aktive Lebererkrankung die nicht komplett ausgeheilt ist (definiert als Leberwerte (GPT/ALT zweifach über der Norm)
# Gerinnungsstörungen
# Kongenitale oder erworbene Immundefizienz, Malignom oder Lymphom in der Vorgeschichte # Erkrankung der Hämatopoiese
# Leukozyten < 3.500/mm3, oder Thrombozyten < 100.000/mm3, oder Hb < 8,5 g/dl
# Körpergewicht < 45 kg
# Zusätzliche medizinische Problematik die nach Einschätzung des Prüfers die Fähigkeit des Patienten einschränken, die Medikation zu tolerieren, metabolisieren oder eliminieren.
# Kürzlicher, signifikanter Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte. Fehlende Bereitschaft, den Alkoholkonsum während der Studienteilnahme auf ein Minimum zu reduzieren.
# Geistiger Zustand, der zur Unfähigkeit des Patienten führt, Sinn und Zweck sowie Konsequenzen der Studienteilnahme zu verstehen, unkooperatives Verhalten.
# Schwangere und stillende Frauen
Studienmedikation Interferon-α2a (Roferon-A®), subkutane Applikation
Dosierung: 9 x 106 iU täglich bis 3 x wöchentlich
Standard Behandlung Cyclosporin A (Sandimmun optoral®), orale Applikation
Dosierung: 3mg/kg KG bis 5mg/kg KG (adaptiert an Serumspiegel)









An wen können Sie sich wenden, wenn Sie einen M. Behçet bei Ihrem Patienten/Ihrer Patientin vermuten:

In Tübingen sind die Ansprechpartner:

Innere Medizin/Rheumatologie:

Frau Prof. Dr. med. Ina Kötter
Oberärztin
Innere Medizin/Rheumatologie
Hämatologie/Internistische Onkologie
Medizinische Universitätsklinik Abt. II
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen
Fax: 07071-295138
e-mail: ina.koetter@med.uni-tuebingen.de

Herr Doz. Dr. med. Ilhan Günaydin
Koordinator des Rheumazentrums Württemberg
Innere Medizin/Rheumatologie
Medizinische Universitätsklinik Abt. II
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen
e-mail: ilhan.guenaydin@med.uni-tuebingen.de

Herr Dr. med. Christoph Deuter
Funktionsoberarzt
Universitäts-Augenklinik Abt. I
Schleichstr. 12-16
72076 Tübingen
e-mail: christoph.deuter@med.uni-tuebingen.de

Herr Prof. Dr. med. Manfred Zierhut
Oberarzt
Universitäts-Augenklinik Abt. I
Schleichstr. 12-16
72076 Tübingen
e-mail: manfred.zierhut@med.uni-tuebingen.de


In Berlin befindet sich das Deutsche Register M. Adamantiades-Behçet, in das auch wir alle Patienten melden, die bei uns vorgestellt werden (selbstverständlich in anonymisierter Form).

Wir stehen Ihnen gerne (am besten per Fax oder e-mail) bei Fragen zur Verfügung. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Patienten mit vermutlichem M. Behçet melden oder auch vorstellen, da wir versuchen wollen, die epidemiologische Datenlage über die Häufigkeit der Erkrankung bei deutschstämmigen Menschen zu verbessern, und das gelingt nur, wenn uns möglichst alle Patienten (zumindest aus unserem Einzugsgebiet) gemeldet werden.


Selbsthilfe-Gruppe Leben Mit Behcet

Adeltraud Müller
Wilhelmsthaler Str. 2
34125 Kassel
Tel.: 0561/875751
e-mail: Selbsthilfe-behcet@web.de
Sprechzeiten:
Mo.14-16 Uhr
Mi. 14-18 Uhr
Fr. 16-19 Uhr

Diana Bartosz
Brunnisaachweg 16/1
88677 MARKDORF
Tel.: 07544/71341
e-mail: morbusbehcet_sued@yahoo.de

Leben mit Behcet - Sachsen
Annelies Bemmann
Tannenberger - Hauptstraße 45
09648 Mittweida
Tel: 03727 - 92283



LINKS

Prof. Dr. med. Zouboulis (Charité Berlin)

ISBG

(wir haben nur die Links angegeben, die wir für sachlich richtig und wichtig halten und raten dringend davon ab, über Suchmaschinen andere Websites aufzusuchen, da diese schwere Fehler enthalten können, die nur irre führen und nicht hilfreich sind)



Urheber dieser Website:

PD Dr. med. Ina Kötter

.........................



LITERATUR
1. Kotter I, Vonthein R, Gunaydin I, et al. Behcet's disease in patients of German and Turkish origin--a comparative study. Adv Exp Med Biol 2003; 528:53-8.

2. Kotter I, Gunaydin I, Stubiger N, et al. Comparative analysis of the association of HLA-B*51 suballeles with Behcet's disease in patients of German and Turkish origin. Tissue Antigens 2001; 58:166-70.

3. Behcet H. Über rezidivierende, aphthöse, durch ein Virus verursachte Geschwüre im Mund, am Auge und an den Genitalien. Dermatol. Wschr. 1937; 105:1152-1157.

4. Adamantiades B. A case of relapsing iritis with hypopion (in Greek). Archia Iatrikis Etairas (Proceedings of hte Medical Society of Athens) 1930:586-539.

5. Dilsen N. History and development of Behcet's disease. Rev Rhum Engl Ed 1996; 63:512-9.

6. Zouboulis CC, Keitel W. A historical review of early descriptions of Adamantiades-Behet`s disease. J Invest Dermatol 2002; 1:201-205.

7. Kotter I, Zierhut M, Eckstein A, et al. Human recombinant interferon-lpha2a for the treatment of Behcet`s disease with sight threatening posterior or panuveitis. Br J Ophthalmol 2003; 87:423-431.

8. Kotter I, Vonthein R, Zierhut M, et al. Differential efficacy of human recombinant interferon-alpha2a on ocular and extraocular manifestations of Behcet disease: results of an open 4-center trial. Semin Arthritis Rheum 2004; 33:311-9.

9. Kotter I, Gunaydin I, Zierhut M, Stubiger N. The use of interferon alpha in Behcet disease: review of the literature. Semin Arthritis Rheum 2004; 33:320-35.

10. Deuter CM, Kotter I, Gunaydin I, Zierhut M, Stubiger N. [Ocular involvement in Behcet's disease: first 5-year-results for visual development after treatment with interferon alfa-2a]. Ophthalmologe 2004; 101:129-34.

11. Dilsen N, Konice M, Aral O. Our diagnostic criteria of Behcet`s Disease - an overview, Recent advances in Behcet`s Disease, London, 1985. Royal Society of Medicine Services.

12. Mason RM, Barnes CG. Behcet's syndrome with arthritis. Ann Rheum Dis 1969; 28:95-103.

13. O`Duffy JD. Critères proposés pour le diagnostic de la maladie de Behcet. Rev Med 1974; 36:2371-2379.

14. Mizushima Y. [Revised diagnostic criteria for Behcet's disease in 1987]. Ryumachi 1988; 28:66-70.

15. Criteria for diagnosis of Behcet's disease. International Study Group for Behcet's Disease. Lancet 1990; 335:1078-80.

16. Kotter I, Durk H, Saal J, Fierlbeck G, Pleyer U, Ziehut M. Therapy of Behcet's disease. Ger J Ophthalmol 1996; 5:92-7.

17. Kotter I, Eckstein AK, Stubiger N, Zierhut M. Treatment of ocular symptoms of Behcet's disease with interferon alpha 2a: a pilot study. Br J Ophthalmol 1998; 82:488-94.

18. Kotter I, Vonthein R, Muller CA, Gunaydin I, Zierhut M, Stubiger N. Behcet's disease in patients of German and Turkish origin living in Germany: a comparative analysis. J Rheumatol 2004; 31:133-9.

19. Treusch M, Stubiger N, Vonthein R, et al. Influence of interferon-alpha on lymphocyte subpopulations in Behcet's disease. Adv Exp Med Biol 2003; 528:533-5.

20. Zierhut M, Saal J, Pleyer U, Kotter I, Durk H, Fierlbeck G. Behcet's disease: epidemiology and eye manifestations in German and Mediterranian patients. Ger J Ophthalmol 1995; 4:246-51.

21. Zouboulis CC, Kotter I, Djawari D, et al. Epidemiological features of Adamantiades-Behcet's disease in Germany and in Europe. Yonsei Med J 1997; 38:411-22.

22. Zouboulis Ch C, Kotter I, Djawari D, et al. Current epidemiological data from the German Registry of Adamantiades-Behcet's disease. Adv Exp Med Biol 2003; 528:43-8.




















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